Nikolic dürfte gewonnen haben

In Serbien hat die Stichwahl um das Präsidentenamt offenbar mit einer großen Überraschung geändert. Denn der favorisierte Amtsinhaber Boris Tadic dürfte die Wahl verloren haben. Neuer Präsident wird wohl Tomislav Nikolic, der nach allen Umfragen knapp führt. Christian Wehrschütz berichtet:

Nach allen Hochrechnungen liegt Tomislav Nikolic vor Boris Tadic, wobei der Vorsprung zwischen 1,5 und einem Prozent liegt, das sind etwa 20.000 Stimmen. Demnach entfallen auf Nikolic etwas mehr als 1,5 Millionen Stimmen, auf Tadic knapp unter 1,5 Millionen. Eine endgültige Hochrechnung liegt noch nicht vor, doch es ist unwahrscheinlich, dass Tadic doch noch gewinnt. Sicher ist auch, dass die Stimmen aus dem Kosovo, die noch nicht ausgezählt sind, das Ergebnis nicht beeinflussen können. Ein Grund für Tadics Niederlage ist die niedrige Wahlbeteiligung; sie erreichte nur knapp 47 Prozent und war damit um mehr als 10 Prozentpunkte niedriger als vor zwei Wochen. Die Partei von Tomislav Nikolic hat bereits den Sieg ihres Kandidaten verkündet, während aus dem Lager von Boris Tadic bisher keine Stellungnahme abgegeben wurde, was jedenfalls Bände spricht. Tadic gelang es offensichtlich trotz völlig einseitiger Medien nicht, ausreichend Bürger zur Wahl zu motivieren.