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Belgrad entscheidet über Angebot der Telekom Austria

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Berichte Serbien
In Serbien fällt heute die Entscheidung, ob die Regierung mit der Telekom Austria über den Verkauf der Telekom Srbija verhandelt. Die Österreicher waren das einzige Unternehmen, das ein Angebot gelegt hat. Dieses Angebot dürfte der serbischen Seite voraussichtlich zu nieder sein. Aus Belgrad berichtet unser Balkan-Korrespondent Christian Wehrschütz

Die Chancen, dass mit der Telekom Austria Verkaufsverhandlungen über die Telekom Srbija beginnen, sind praktisch gleich null. Vielmehr dürfte die Arbeitsgruppe der Regierung den Tender für gescheitert erklärt und die Privatisierung verschieben. Formeller Grund dafür ist, dass Belgrad für 51 Prozent der Telekom Srbija einen Mindestpreis von 1,4 Milliarden Euro festgelegt hat. Die Telekom Austria bot aber nur zwischen 800 und 950 Millionen sowie Investitionen von 450 Millionen Euro binnen drei Jahren. Dieser Betrag liegt nur etwas über den laufenden Investitionen der serbischen Firma selbst, und ist somit kein realer Anreiz. Anderseits räumen auch serbische Politiker ein, dass die Regierung die Privatisierung amateurhaft vorbereitet hat. Dazu zählt, dass viele Fragen ungeklärt sind. Denn die serbische Seite wollte nur 31 Prozent verkaufen; weitere 20 Prozent sollen von der griechischen OTE kommen. Sie ist zwar nur Minderheitsaktionär, verfügt aber über weitrechende Vetorechte. Doch bis zum Ablauf der Angebotsfrist soll ungeklärt geblieben sein, unter welchen Bedingungen die OTE bereit ist, ihre Anteile tatsächlich zu verkaufen. Dieses Versäumnis könnte kein Zufall sein weil 30 Prozent der OTE der deutschen Telekom gehören, die vor einigen Jahren selbst nur etwa 800 Millionen Euro für die Mehrheit bei den Serben bot. Nächste Möglichkeit für die Expansion der Telekom Austria ist nun der Kosovo, dessen Post- und Telekom ebenfalls privatisiert werden soll; dabei dürfte aber mit starker Konkurrenz zu rechnen sein.

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