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Bischofkonferenz entmachtet Artemije endgültig

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In Belgrad hat die Bischofskonferenz der serbisch-orthodoxen Kirche den ehemaligen Bischof des Kosovo, den 75-jährigen Artemije, endgültig entmachtet. Dem bereits pensionierten Artemije wurde die Bischofswürde aberkannt; nunmehr ist er nur mehr ein einfacher Mönch. Mit dem entschlossenen Handeln konnte die Bischofskonferenz auch eine Spaltung in der orthodoxen Kirche verme4iden. Aus Belgrad berichtet Christian Wehrschütz

Der langjährige Konflikt zwischen der Kirchenführung und Bischof Artemije hat drei Ursachen: den Streit um die Politik der Kirche gegenüber der albanischen Führung und der internationalen Gemeinschaft im Kosovo, Korruptionsvorwürfe gegen Artemije und den Machtkampf zwischen Bischöfen. Eine Vorentscheidung traf die Bischofskonferenz unter dem neuen Patriarchen Irinej bereits im Mai als Artemije als Bischof des Kosovo abgelöst und pensioniert wurde. Doch Artemije wollte sich nicht beugen; Mitte November versuchten er und seine Anhänger mit Gewalt die Kontrolle über einige Klöster im Kosovo zu übernehmen. Der Versuch scheiterte an der entschlossenen Reaktion der Kirchenführung, die mit Unterstützung auch der Polizei die Ordnung wieder herstellte. Vergangenen Freitag reagierte auch die Bischofskonferenz und entzog Artemije seine Bischofswürde. Ob sich der einfache Mönch Artemije in sein Schicksal fügt ist offen. Doch die Gefahr eines Schismas ist gebannt und Artemiejs Verhalten und Amtsführung wird nun auch ein juristisches Nachspiel haben.

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