Hochspannung vor erster Schwulenparade in Belgrad
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Berichte Serbien
Zur Schwulen- und Lesben-Parade im Zentrum von Belgrad werden bis zu 1000 Teilnehmer erwartet. Dazu zählen einige prominente serbische Politiker und Botschafter aus Staaten der EU. Geschützt werden die Teilnehmer von 5.000 Polizisten. Das sind weit mehr Polizisten als etwa beim Fußball-Derby zwischen Roter Stern und Partisan Belgrad aufgeboten werden, um die bekannt gewaltbereiten Fans zu trennen. Geschützt werden die Teilnehmer nicht nur während der Parade, sondern auch davor und danach. Damit soll verhindert werden, dass extremistische Gruppen nach der Parade Jagd auf Teilnehmer machen. Ihnen wurde geraten, auf Kennzeichnung oder besondere Kleidung zu verzichten, die ansonsten bei derartigen Anlässen in Europa üblich sind. Nach Umfragen betrachten zwei Drittel der Serben Homosexualität als Krankheit; konservative Politiker und die Kirche habe die Parade massiv kritisiert. Am Samstag demonstrierten etwa 20.000 Personen in Belgrad gegen die Schwulen- und Lesben-Parade. Teilnehmen werden daran heute auch Homosexuelle aus dem Kosovo; sie haben in einer Presse-Aussendung die serbische Regierung gleichzeitig aufforderten, die Unabhängigkeit des Kosovo anzuerkennen. Nach einer Umfrage sind in Serbien Homosexuelle sogar noch verhasster als Kosovo-Albaner; das zeigt, vor welch schwieriger Aufgabe die Polizei heute steht.