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Artemije als Bischof des Kosovo abgelöst

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In Serbien ist heute die Bischofskonferenz der Orthodoxen Kirche zu Ende gegangen. Wichtigster Beschluss war die Ablöse des Bischofs des Kosovo, Artemije. Grund für die Ablöse waren, unter anderem, massive finanzielle Unregelmäßigkeiten in der Diözese des Kosovo. Aus Belgrad berichtet Christian Wehrschütz:

Seit 13. Februar war der Bischof des Kosovo, Artemije, bereits suspendiert, und ein Administrator führte die Geschäfte und überprüfte die Finanzgebarung der Diözese. Der Bericht des Administrators bestätigte die massiven Vorwürfe finanzieller Betrügereien und Unregelmäßigkeiten im Kosovo. Hauptverantwortlich dafür dürfte der Sekretär von Bischof Artemije sein; Er floh nach Griechenland, wurde dort verhaftet, und ein Auslieferungsverfahren ist im Laufen. Die grundsätzliche Verantwortung für die Mißstände trägt aber Artemije, und daher wurde er von der orthodoxen Bischofskonferenz zwangspensioniert. Die dafür nötige Zwei-Drittel-Mehrheit wurde erreicht. 21 Bischöfe stimmten für die Pensionierung, 9 waren dagegen 4 enthielten sich der Stimme. Unklar ist, wo Artemije seinen Lebensabend nun verbringen wird. Weitgehend sicher dürfte aber sein, dass seine bisherige Diözese nun geteilt wird; auch die beiden neuen Bischöfe sollen bereits praktisch feststehen. Die Ablöse Artemijes liegt auch im Interesse Serbiens; denn der Bischof des Kosovo zählte politisch zu den Falken und Ultrakonservativen; im Kosovo lehnte er jede Zusammenarbeit mit der internationalen Gemeinschaft und der albanischen Führung ab. Artemijes Zwangspensionierung ist die erste seit 40 Jahren in der serbisch-orthodoxen Kirche. 1964 musste auf Druck der kommunistischen Machthaber der amerikanischen Diözese abgelöst werden. Er hatte in New York eine Demonstration gegen Josip Broz Tito angeführt.

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