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Österreichische Wirtschaft in Serbien

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Berichte Serbien
Trotz der Krise in Wirtschaftskrise in Ost- und Südosteuropa setzt die österr4eichische Wirtschaft weiter auf diesen Markt. So fliegt seit gestern neben der AUA auch die Linie Fly Nicki die serbische Hauptstadt Belgrad an. Ein einfacher Flug soll inklusive Gebühren ab 29 Euro zu haben sein, und heute wird Niki Lauda aus Werbezwecken sogar selbst nach Belgrad fliegen, wo der ehemalige Formel-I-Weltmeister noch immer ein großes Medienecho hervorruft. Seit dem Jahre 2000 haben heimische Firmen mehr als 2,2 Milliarden Euro in Serbien investiert, und Österreich ist damit größer Investor. Aus Belgrad berichtet über die Lage der österreichischen Firmen unser Balkan-Korrespondent Christian Wehrschütz

Das Jahr 2009 brachte auch für den Flughafen Belgrad einen Rückgang der Passagierzahlen, und zwar um knapp 300.000 auf 2,6 Millionen Passagiere. Trotzdem setzen nicht nur Billig-Flieger wie die Fly Niki auf einen wachsenden Markt vor allem nach Europa. Grund dafür sind nicht nur die seit dem Vorjahr bestehende Visafreiheit in den Schengen-Raum, sondern auch die EU-Annäherung Serbiens. Derzeit ist aber Sparen angesagt, und das spüren die Fluglinien, wie der Vertreter der AUA in Serbien, Lukas Negedly erläutert:

„Man sieht das ganz deutlich, dass der Anteil der Businessclas-Passagiere extrem zurückgeht; und auch in der Economy-Clas geht die Tendenz dahin, dass die Leute immer günstige Tickets suchen; und nachdem der Kuchen nicht unbegrenzt groß ist, versucht jede Fluglinie mit irgendwelchen Zuckerln ihren Anteil am Kuchen so groß wie möglich zu halten.“

Dieser Kuchen ist im Vorjahr überall kleiner geworden. Nach einem Wachstum von mehr als fünf Prozent im Jahr 2008 schrumpfte die serbische Wirtschaft im Vorjahr um etwa drei Prozent. Das wirkte sich auch auf den Außenhandel mit Österreich aus, betont in Belgrad der Handelsdelegierte der Wirtschaftskammer Andreas Haidenthaler:

„2008 waren es fast 900 Millionen und 2009 werden es 20 bis 25 Prozent weniger sein.“

Die Wirtschaftskrise spürten alle, wobei etwa die Baubranche besonders hart getroffen wurde. Auch die Banken traf die Krise, weniger Kredite und höhere Ausfälle, mehr Risikokontrolle statt Wachstum. Nach Angaben der Nationalbank in Belgrad halbierten sich die Gewinne der Banken in den ersten zehn Monaten des Vorjahrs auf 160 Millionen Euro. Doch Bankenkrise gab es dank der harten Kontrolle der Nationalbank keine. Dazu sagt Oliver Rögl von der Raiffeisenbank in Belgrad:

„Der Bankensektor, der in vielen anderen Ländern eine Quelle der Instabilität war, war in Serbien sicher eine Quelle der Stabilität, und rechne auch nicht damit, dass sich das im Laufe der nächsten Monate ändern wird.“

Für 2010 wird wieder ein leichtes Wachstum erwartet. Zu den hemmenden Faktoren zählen langwierige Genehmigungsverfahren, Korruption und das schlechte Image des Landes. Trotzdem setzen die 300 Firmen aus Österreich weiter auf Serbien. Denn der Nachholbedarf ist groß, wie Christoph Rath von der Wiener Städtischen-Versicherung betont:

„Durchschnittlich gibt der Serbe etwa 100 USD für Lebensversicherungen pro Jahr aus. In anderen Ländern, wie Tschechien, Slowakei, Ungarn, sind das ungefähr 500 bis 600 Euro; in Österreich sind des über 1.000 Euro. Da ist noch sehr viel Potential drinnen.“

Hinzu kommt der Weg Richtung EU, der wohl unumkehrbar ist aber noch dornig sein wird, obwohl Serbien im Dezember den Beitrittsantrag bereits gestellt hat.

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