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Begräbnis von Patriarch Pavle in Belgrad

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In Belgrad ist heute Patriarch Pavle unter großer Anteilnahme der Bevölkerung zu Grabe getragen worden. Der 95-jährige Pavle ist am Sonntag verstorben. Vielen Serben galt der körperlich kleine und zarte Mann bereits zu Lebzeiten als Heiliger. Aus Belgrad Christian Wehrschütz:

Zehntausende Serben nahmen am Trauergottesdienst für Patriarch Pavle teil, der vor der Kirche des Heiligen Sava in Belgrad stattfand. Zuvor war der Sarg durch die Innenstadt zu dieser größten orthodoxen Kathedrale am Balkan getragen worden. An dem Begräbnis nahmen auch Delegationen Orthodoxer Kirchen aus den Nachbarländern und aus Russland teil. Die österreichische Bischofskonferenz und die Stiftung Pro Oriente waren durch den Theologen und Priester Philipp Harnoncourt vertreten. Den verstorbenen Pavle würdige der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios I. als milden, ruhigen und bescheidenen Mann, der aber auch ein Kämpfer gewesen sei. Bartholomaios erinnerte aber auch daran, dass Pavle nicht das Glück gehabt habe, die Beilegung des Kirchenkonflikts mit Mazedonien zu erleben. Diese Freude werde hoffentlich seinem Nachfolger beschieden sein, sagte Bartholomaios. Der Konflikt mit der von Belgrad nicht anerkannten mazedonischen Orthodoxie dauert bereits 40 Jahre. Ansonsten dominierte aber in allen Reden nur die Würdigung der Person des verstorbenen Patriarchen. Serbiens Präsident Boris Tadic würdigte in seiner kurzen Trauerrede Pavle so:

„Ich danke seiner Heiligkeit Patriarch Pavle, der immer unter uns bleiben wird mit seinen Taten und seinen Worten. Hat er doch gesagt, dass wir immer Menschen bleiben müssen, und dass wir auf das Böse durch andere nicht mit dem Bösen in uns antworten dürfen.“

Nach der Trauerzeremonie wurde der Sarg zum Kloster Rakovica im gleichnamigen Belgrader Vorort gebracht. Dort wurde Pavle im Kreis höchster kirchlicher Würdenträger beigesetzt. Die Öffentlichkeit war dazu nicht zugelassen. Die Wahl von Pavles Nachfolger ist nicht vor dem kommenden Frühjahr zu erwarten.

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