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Treffen mit dem großen russischen Bruder in Belgrad

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Berichte Serbien
Serbien und Russland bleiben beim strikten Nein zur Anerkennung der Unabhängigkeit des Kosovo. Das haben in Belgrad die Präsidenten beider Länder, Boris Tadic und Dimitri Medwedjew bekräftigt. Vereinbart haben beide, die Zusammenarbeit über den Energiesektor hinaus zu verstärken. Daher soll Serbien einen Kredit von einer Milliarde Dollar bekommen. Der Großteil des Geldes soll Infrastrukturprojekten zugute kommen, die russische Firmen in Serbien verwirklichen sollen. Aus Belgrad berichtet Christian Wehrschütz

Die russische Hymne in Belgrad symbolisiert auch den Versuch Moskaus über Serbien wieder Einfluss auf den Balkan zu gewinnen. Seite an Seite schritten Dimitri Medwedjew und Boris Tadic nicht nur die Ehrengarde ab. Gemeinsam marschieren beide auch gegen die Unabhängigkeit des Kosovo und in der Energiepolitik. In ihrem Beisein unterzeichneten die Direktoren von Gazprom und Serbiagas einen Vertrag, um den Bau der strategisch wichtigen Erdgasleitung South Stream voranzutreiben. 450 Kilometer der Leitung sollen über Serbien führen. Den Erdölkonzern NIS durfte die Gasprom 2008 übernehmen – als Dank für das NEIN Russlands zum Kosovo. Um seinen Einfluss wirtschaftlich auszubauen, will Moskau Serbien auch einen Kredit über eine Milliarde Dollar gewähren, doch Details müssen noch ausverhandelt werden. Als erster ausländischer Präsident durfte Medwedjew im serbischen Parlament eine Rede halten. Dabei betonte er Russlands Interesse an einem EU-Beitritt Serbiens. Beschworen wurde heute auch das Bild der Schutzmach. Daher besuchten beide Präsidenten das Denkmal für die sowjetischen Soldaten, die bei der Befreiung Belgrads heute vor 65 Jahren gefallen sind. Der Jahrestag war auch der offizielle Anlass für den neunstündigen Besuch von Medwedjew in Serbien.

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