Rheumatologen tagen in Subotica
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Berichte Serbien
In Serbien und Österreich leidet etwa ein Viertel der Bevölkerung an rheumatischen Beschwerden; doch in Österreich leidet bis zu einem Prozent an chronischer Polyarthritis; in Serbien sind es weniger als ein halbes Prozent. Doch in Serbien dauert es bis zu zwei Jahre bis Patienten in Behandlung kommen, daher dürfte die Dunkelziffer höher sein. Bei der Früherkennung arbeiten Serbien und Österreich in einem Forschungsprojekt zusammen. Zum Wert der Kooperation sagt in Subotica der österreichische Rheumatologe Burckhardt Leeb:
" Es war sehr wichtig, dass wir uns international darauf verständigt haben, sehr früh zu behandeln. und es wird bei der Vielzahl der möglichen Präparate, die auf dem Markt sind und auf den Markt kommen werden auch notwendig sein, international einen Konsens über etwaige Rangordnungen und Reihenfolgen oder Definition von Patienten zu finden."
Mit Italien wiederum versucht Serbien ein Projekt zu finanzieren, um eine flächendeckende Früherkennung zu ermöglichen. Dazu sagt der serbische Rheumatologe Nemanja Damjanov:
„Dieses Projekt hat das Ziel, im ganzen Land Diagnostik-Zentren festzulegen, an denen Ärzte arbeiten sollen, die für die Ausbildung der Ärzte in ihrem Gebiet verantwortlich sind. Diese Zentren sollen zur Diagnose auf höchstem Niveau befähigt werden, um so eine frühe Meldung des Verdachts auf chronische Polyarthritis ermöglichen.“
Früherkennung und Behandlung sind in Serbien auch eine Geldfrage. So dauerte es in Belgrad sechs Jahre, bis das Institut für Rheumatologie mit modernsten Geräten ausgestattet werden konnte. Und mit modernsten Medikamenten werden nur etwa 350 Kranke versorgt, während der Bedarf bei bis1500 Patienten liegt. Die Behandlung eines einzigen derartigen Patienten kostet in Österreich pro Jahr bis zu 15.000 Euro, und diese Summe kann in Serbien die Sozialversicherung eben nur für viel weniger Patienten aufbringen.