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Pavle bleibt weiter im Amt

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In Serbien bleibt der greise Patriarch Pavle weiter im Amt. Das Ansuchen des 94-Jährigen um eine Entbindung von seinen Pflichten als Patriarch hat gestern die Konferenz der Bischöfe in Belgrad abgelehnt. Was das für die serbische Kirche bedeutet, darüber berichtet aus Belgrad unser Korrespondent Christian Wehrschütz

Seit mehr als einem Jahr liegt Patriarch Pavle in einem Militärkrankenhaus in Belgrad und kann seine Amtsgeschäfte de facto nicht ausüben. Trotzdem kam bei der Herbsttagung der 46 Bischöfe nicht die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit zustande, um das Rücktrittsgesuch auf die Tagesordnung zu setzen. Ausgeweitet wurden nur die Kompetenzen des montenegrinischen Mitropoliten Amfilochije, des quasi geschäftsführenden Patriarchen, während Pavle formell weiter im Amt bleibt. Für diese Entscheidung sollen vor allem die alten Bischöfe gewesen sein, während viele jüngere darauf gedrängt haben sollen, einen neuen Patriarchen zu wählen. Diese Wahl wird nun sicher nicht vor der Frühjahrstagung im Mai stattfinden, sollte der 94-jährige Pavle bis dahin noch am Leben bleiben. Für die serbische Kirche bedeutet das eine Fortsetzung der Agonie, ein weiteres Aufschieben wichtiger Grundsatzfragen aber auch das vorläufige Vermeiden einer Zerreißprobe, zu der eine Neuwahl zum jetzigen Zeitpunkt hätte werden können.

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