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Parteiausschluss für Nikolic und Co

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Berichte Serbien
In Serbien ist heute der Bruch bei der ultranationalistischen Partei vollzogen worden. Der Parteivorstand schloss die gemäßigten Kräfte um den bisherigen stellvertretenden Vorsitzenden Tomislav Nikolic aus der Partei aus. Aus Belgrad berichtet Christian Wehrschütz:

Neben Tomislav Nikolic haben die Ultranationalisten weitere 17 Parlamentsabgeordnete aus der Partei ausgeschlossen. Diese Gruppe hat bereits eine eigene Fraktion gebildet. Im Parlament haben die Ultranationalisten somit ein Viertel ihrer Sitze und damit ihre Rolle als stärkster Klub eingebüßt. Anlass für die Abspaltung von Nikolic und Co war die Haltung zur EU. Nikolic wollte für den Vertrag zwischen Belgrad und Brüssel über die EU-Annäherung stimmen; doch setzte sich der Vorsitzende Vojislav Seselj durch, der von seiner Zelle im Haager Tribunal aus noch immer die Ultranationalisten führt. Der wegen Kriegsverbrechen angeklagte Seselj ist ein radikaler Gegner des Westens; sein Erfolg dürfte jedoch ein Pyrrhussieg sein; Funktionäre und Wähler der Ultranationalisten sind nun verunsichert und gespalten, und das wiederum stärkt die proeuropäische Regierung, die Serbien so rasch wie möglich an die EU heranführen will.

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