Serbien nach der Wahl
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Im 250 Sitze zählenden Parlament hat die proeuropäische Koalition unter Präsident Boris Tadic nun 103 Mandate; sie hat um 26 Sitze mehr als die Radikale Partei. Tadic erhob denn auch noch in der Wahlnacht den Führungsanspruch, der von den Radikalen postwendend bestritten wurde. Denn selbst mit den Stimmen der Liberalen und der Parteien der nationalen Minderheiten kommt Tadic noch nicht auf 126 Mandate, die er für die absolute Mehrheit braucht. Das Zünglein an der Waage sind die früheren Milosevic-Sozialisten, die 20 Mandate gewannen. Die Sozialisten ließen sich in der Wahlnacht alle Optionen offen, wollen aber zunächst mit Ministerpräsident Vojislav Kostunica sprechen, dessen Bündnis 30 Sitze gewann. Kostunica schloss eine Zusammenarbeit mit seinem bisherigen Koalitionspartner Tadic aus, allerdings nicht mit den Radikalen. Das Feilschen um die neue Regierung hat somit erst begonnen.