In Serbien beginnt das Tauziehen um die neue Regierung
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Berichte Serbien
Nicht der Wahlsieger führte in Belgrad die ersten Koalitionsgespräche, sondern die mit 30 Prozent zweitplazierte nationalistische Radikale Partei. Ihr Spitzenkandidat Tomislav Nikolic sprach mit dem noch amtierende Ministerpräsidenten Vojislav Kostunica, der mit seinem nationalkonservativen Bündnis abgeschlagen aber doch drittstärkste Kraft wurde. Nikolic und Kostunica eint das Nein zur EU, doch für eine absolute Mehrheit im Parlament benötigen beide noch die Milosevic-Sozialisten als dritten Partner. Sie sind das Zünglein an der Waage, haben sich bisher aber nicht festgelegt. Möglich ist, dass die Sozialisten auch mit dem pro-europäischen Wahlsieger und mit den sieben Abgeordneten der nationalen Minderheiten eine Regierung bilden, doch die intensive Phase des Feilschens steht Serbien noch bevor.