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Vorarlberger Unternehmen in Serbien

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Vorarlberger Landesrundschau
Berichte Serbien
Die jüngsten Massendemonstrationen in Serben wegen der Unabhängigkeit der Provinz Kosovo haben auch Firmen aus Vorarlberg genau beobachtet. Fruchtsafthersteller wie Pfanner exportieren nach Serben, Doppelmayr hat bereits einige Liftanlagen in serbischen Skigebieten gebaut und die Firma Rauch hat sogar einen Betrieb etwa 80 Kilometer westlich von Belgrad. Im Jahre 2006 um 1,4 Millionen Euro gekauft, hat Rauch bereits 12 Millionen Euro in die Erneuerung und Modernisierung des Werks investiert. Unser Balkan-Korrespondent Christian Wehrschütz hat den Betrieb besucht und folgenden Bericht gestaltet:

In der 16.000 Einwohner zählenden Gemeinde Koceljeva hat man die Ausschreitungen in Belgrad nur via Fernsehen verfolgt. In der Gemeinde selbst war es ruhig; die Bürger dieser landwirtschaftlich geprägten Gegend sind froh, dass die Firma Rauch den lokalen Fruchtsafthersteller wieder zum Leben erweckt hat, denn er ist der einzige größere Arbeitgeber der Gemeinde. Einst wurden dort 270 Mitarbeiter beschäftigt, dann stand das Werk jahrelang still, die bereits veralteten Anlagen verfielen. Nun haben wieder 100 Menschen Arbeit und Brot. Doch auch für die Firma Rauch lohn sich der Standort in Serbien:

„Wir haben in der Vergangenheit als wir noch Ware aus Österreich und Ungarn geliefert haben etwa 30 Prozent Importzoll bezahlt. Wenn wir nun noch die Transportkosten, höhere Produktionskosten nehmen, haben wir sicher eine Kostenersparnis in die Richtung von 40 bis 50 Prozent.“

…sagt Heinz Die-Michei, der Vorarlberger Manager des Betriebes.25 LKW-Ladungen an Fruchtsäften produziert das Werk täglich. Ein Drittel davon für den serbischen Markt, der Rest wird in den Kosovo, nach Bosnien, Mazedonien und Kroatien exportiert. Verarbeitet werden derzeit vor allem Fruchtsaftkonzentrate, die noch importiert werden. Nur Äpfel aus der Umgebung werden zugekauft, doch plant Rauch, mit lokalen Bauern stärker zusammen zuarbeiten und sie bei einer Steigerung der Qualität zu unterstützen. Rauch setze jedenfalls auf eine langfristige Präsenz in Serbien, trotz der politischen Instabilität, die derzeit herrsche, betont Heinz Die-Michei:

„Ich gehe ganz stark davon aus, dass sich die Situation sicher wieder beruhigen wird. Ich erwarte mir gewisse Probleme in der nächsten Zeit, gehe aber davon aus, dass mittelfristig Serbien ein sicherer Standort sein wird. Natürlich mit kurzfristigen Beeinträchtigungen aufgrund der politischen Situation ist zu rechnen.“

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