Serbien und Russland rücken zusammen
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Berichte Serbien
Die enge Zusammenarbeit zwischen Serbien und Russland vereinbarten in Belgrad der stellvertretende Regierungschef Dmitrij Medwedew und Ministerpräsident Vojislav Kostunica. Medwedew sagte, beide Länder wollten ihre Anstrengungen koordinieren, um einen Ausweg aus der komplizierten Lage zu finden, die mit der Unabhängigkeit des Kosovo entstanden sei. Kostunica betonte neuerlich, dass für Serbien der Kosovo als Staat nicht bestehe und sagte:
„Serbien wird alles tun, um seine Hoheitsrechte und Vorrechte im Kosovo und gegenüber allen loyalen Bürgern und Nicht-Albanern umzusetzen.“
Eine Normalisierung der Beziehungen mit jenen Ländern, die den Kosovo anerkannt hätten, werde es nicht geben, betonte Kostunica. Serbien arbeitet somit darauf hin, die de facto Teilung des Kosovo zu vertiefen, und mit einer weiteren EU-Annäherung ist nicht zu rechnen. Unterzeichnet wurde in Belgrad ein Vertrag, der den Bau einer Erdgasleitung durch Serbien vorsieht. Die Leitung mit dem Namen „Südstrom“ soll binnen fünf Jahren in Betrieb gehen. Im Gegenzug übernimmt der russische Konzern Gazprom die Mehrheit am Ölkonzern NIS. Der Kaufpreis beträgt 400 Millionen Euro, weitere 500 Millionen sollen investiert werden. Dieser Vertrag wurde schon vor einem Monat in Moskau unterzeichnet. Einen weiteren Vertrag über die Erdgasleitung „Südstrom“ hat Russland bereits mit Bulgarien unterschrieben. Moskau ist somit bestrebt die Energieabhängigkeit Europas zu verstärken und nutzt dazu auch die antiwestliche Stimmung, die in Serbien wegen des Kosovo immer stärker wird.