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Massive Ausschreitungen in Belgrad nach Kosovo-Demo

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Berichte Serbien
In Belgrad haben massenhafte Ausschreitungen nach einer Großkundgebung gegen die Unabhängigkeit des Kosovo ein Menschenleben gefordert. Etwa hundert Personen wurden verletzt. Aus Belgrad berichtet Christian Wehrschütz:

Gefunden wurde die verkohlte Leiche eines Mannes in der ausgebrannten Botschaft der USA. Nach Angaben der Botschaft ist der Tote keiner ihrer Mitarbeiter. Die Botschaft der USA war das erste Ziel der Demonstranten, die auch die deutsche und die kroatische Botschaft angriffen. Wahllos in Brand gesteckt und geplündert wurden auch westliche Geschäfte. Bei einer Filiale der Raiffeisenbank wurden die Fenster eingeschlagen. Möglich wurden die Ausschreitungen, weil die Polizei viel zu spät eingriff und weil einige serbische Minister zuvor Gewalttaten gerechtfertigt hatten. Das Zentrum von Belgrad glich jedenfalls einem Schlachtfeld. Staatspräsident Boris Tadic und andere pro-westliche Politiker haben die Ausschreitungen verurteilt und als Schande für Serbien bezeichnet. Ministerpräsident Vojislav Kostunica hat sich bisher nicht geäußert. Bei der Kundgebung hatte er zuvor noch lautstark die Unabhängigkeit des Kosovo abgelehnt.

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