Stichwahl um das Präsidentenamt in Serbien
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Berichte Serbien
Die Präsidentenwahl in Serbien gilt als außenpolitische Richtungsentscheidung. Amtsinhaber Boris Tadic ist auch dann für die Fortsetzung des Kurses Richtung EU, wenn die albanisch dominierte Provinz Kosovo unabhängig wird; sein ultranationalistischer Herausforderer Tomislav Nikolic ist für den Fall der Unabhängigkeit gegen jede weitere Annäherung Serbiens an die EU. Nach dem ersten Wahlgang vor zwei Wochen lag Nikolic mit knapp 200.000 Stimmen vor Tadic. Doch Tadic hat das größere Wählerpotential während Nikolic die disziplinierteren Anhänger hat. Über Sieg und Niederlage entscheiden werden somit die Wahlbeteiligung und das Verhalten der Wähler, die vor zwei Wochen für andere Kandidaten gestimmt haben. Die Wahllokale schließen um 20 Uhr, erste Ergebnisse werden für den späten Abend erwartet.