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Nikolic führt vor der Stichwahl in Serbien

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Berichte Serbien


In Serbien führt nach der gestrigen ersten Runde der Präsidentenwahl der Ultranationalist Tomislav Nikolic. Nikolic erreichte 40 Prozent der Stimmen, der amtierende Präsident Boris Tadic gewann 35 Prozent. Die Stichwahl in zwei Wochen wird eine außenpolitische Richtungsentscheidung. Tadic ist für den EU-Kurs selbst wenn der Kosovo unabhängig wird, Nikolic ist für diesen Fall für eine starke Anlehnung Serbiens an Russland. Aus Belgrad berichtet Christian Wehrschütz

Tomislav Nikolic führte bereits vor vier Jahren vor der Stichwahl um das Amt des Präsidenten und unterlag schließlich Boris Tadic; doch so zum Greifen nah war der Sieg noch nie. Nikolic setzt weiter auf Armut, Arbeitslosigkeit und Korruption als zentrale Themen. Damit will er auch bei jenen punkten, die gestern für den Kandidaten der Milosevic-Sozialisten stimmten. Sein neues Wahlkampfmotto lautet: „Serbien aus ganzem Herzen“ Nikolics Schwerpunkt ist somit die Innenpolitik, Tadic setzt dagegen nun voll auf die EU. Noch in der Nacht wurden seine neuen Plakate geklebt. Die Botschaft lautet: „Gemeinsam erobern wir Europa“. Tadic braucht die Stimmen der Liberalen, der Minderheiten und die Mehrheit der Nationalkonservativen; ihre Kandidaten schieden gestern aus. Um die Themenführerschaft im Wahlkampf wird erbittert gerungen werden. Für Tadic dürfte es sehr knapp werden, nicht nur wegen des Kosovo, sondern weil es die EU verabsäumte, ihre Leistungen für Serbien darzustellen.

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