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Serbien wählt Präsidenten und zwischen Kosovo und EU

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Berichte Serbien
In Serbien wird heute der Präsident neu gewählt. Um die Stimmen der 6,7 Millionen Wahlberechtigten werben neun Kandidaten. Chancen auf den Sieg haben aber nur der amtierende Präsident Boris Tadic und der Ultranationalist Tomislav Nikolic. Aus Belgrad Christian Wehrschütz:

Boris Tadic und Tomislav Nikolic sind beide gegen die Unabhängigkeit des albanisch dominierten Kosovo. Sollte die EU diese Unabhängigkeit anerkennen ist der Ultranationalist Nikolic dafür, die EU-Annäherung Serbiens zu beenden und sich politisch an Russland anzunähern. Tadic jedoch will an der europäischen Integration festhalten. Entlang dieser politischen Wasserscheide verlaufen auch die Trennlinien zwischen den übrigen sieben Kandidaten, von denen nur zwei eindeutig für den EU-Kurs sind. Trotz des grundsätzlichen Gegensatzes zwischen beiden Positionen kämpfen vor allem Tadic und Nikolic gemeinsam um die nationalkonservative Mitte, deren Stimmen über Sie oder Niederlage entscheiden werden. Diese Wähler schwanken in ihren Prioritäten zwischen dem Kosovo und der EU. Der Kampf um die außenpolitische Ausrichtung Serbiens wird heute voraussichtlich aber noch nicht entschieden werden. Weder Tadic noch Nikolic haben eine realistische Chance auf die absolute Mehrheit, die für den Sieg im ersten Wahlgang nötig ist. Die Stichwahl findet Anfang Februar statt. Dabei wird die Wahlbeteiligung eine Schlüsselrolle spielen. Tadic hat das größere Wählerpotential, Nikolic aber die disziplinierteren Wähler.

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