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Serbische Literaturauszeichnung für Lojse Wieser

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Bei der Internationalen Buchmesse in Belgrad ist der Kärntner Verleger Lojse Wieser für seine Verdienste um die Verbreitung der serbischen Literatur geehrt worden. Wieser erhielt den nach dem serbischen Schriftsteller und Aufklärer Dositej Obradovic benannten Preis. Aus Belgrad berichtet von der Preisverleihung Christian Wehrschütz:

Der um die Mitte des 18. Jahrhunderts geborene Dositej Obradovic war neben dem Vater der serbischen Schriftsprache Vuk Karadjic der erste Serbe, der Bücher in seiner Muttersprache schrieb. Außerdem gründete Obradovic auch die erste Schule in Serbien, war weit gereist und sprach neun Fremdsprachen. Die Literatur und damit in indirekter Form Sprache und Kultur Südosteuropas dem deutschen Kulturkreis näher zu bringen zählt auch zu den zentralen Anliegen von Lojse Wieser:

„Wir haben in den vergangenen 20 Jahren versucht, den kleinen Sprachen im europäischen Sprachraum eine gleichberechtigte Rolle zu geben und wir wollten damit auch zeigen, dass die Qualität nicht von der Größe, sondern von der Ausdruckskraft abhängt“

… betont Lojse Wieser. Mehr als 20 Autoren aus Serbien und Bücher über die serbische Literatur hat der Wieser-Verlag bisher herausgegeben. Das war auch ein Grund für die Ehrung in Belgrad. Gewürdigt wurde damit auch Wiesers Bemühen, die serbische aber auch die Literatur des alten Jugoslawien wieder in Europa heimisch zu machen. Gerade für Serbien hat diese Form der Verbindung mit Europa eine große Bedeutung, weil das Land durch die Herrschaft von Slobodan Milosevic jahrelang isoliert war und nun mit vielen Problemen belastet nicht nur den politischen, sondern auch den geistigen Anschluss an Europa sucht.

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