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EU nimmt Verhandlungen mit Serbien wieder auf

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Berichte Serbien
In Brüssel werden heute die Verhandlungen mit Serbien über einer EU-Annäherung wieder aufgenommen. Die EU hat diese Gespräche im Mai des Vorjahres ausgesetzt; Grund dafür war, dass Serbien den mutmaßlichen Kriegsverbrecher Ratko Mladic nicht an das Haager Tribunal ausgeliefert hat. Aus Belgrad berichtet unser Balkan-Korrespondent Christian Wehrschütz:

Ratko Mladic ist zwar noch immer in Freiheit, trotzdem verhandelt Brüssel mit Belgrad wieder und zwar aus zwei Gründen. Erstens hat Serbien seit Mai eine neue Regierung, in der pro-europäische Kräfte dominieren. Zweitens hat Belgrad Anfang Juni einen recht prominenten mutmaßlichen Kriegsverbrecher ausgeliefert. Beides hat Brüssel honoriert. Konkret verhandelt wird über ein Stabilisierungs- und Assoziationsabkommen. Sein Abschluss ist der erste große Schritt auf dem Weg Richtung EU-Mitgliedschaft. Nach Angaben aus Belgrad sind 80 Prozent des Abkommens bereits ausverhandelt. Offen sind etwa noch die Kapitel Justiz und Inneres sowie Institutionen. Serbien hofft, die Gespräche bis Ende Juli abschließen zu können, doch eine Unterzeichnung des Abkommens wird ohne Auslieferung von Ratko Mladic an das Haager Tribunal kaum möglich sein.

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