× Logo Mobil

Kosovo: Vor schmerzlicher Entscheidung für Serbien

Radio
J 18
Berichte Serbien
Bis zum Sommer soll die UNO über den Status der ehemals serbischen Provinz Kosovo entscheiden. Immer klarer wird, dass die albanisch dominierte Provinz die Unabhängigkeit erhalten wird, die NATO und EU überwachen sollen. Auf überwachte Unabhängigkeit lautet auch der Vorschlag, den die UNO-Vermittler Marti Ahtisaari und Albert Rohan ausgearbeitet haben, nachdem die Kosovo-Verhandlungen in Wien gescheitert sind. Diesen Vorschlag unterstützt auch Österreich. Das hat Außenministerin Ursula Plassnik heute auch bei ihren Gesprächen in Belgrad betont. Aus berichtet Belgrad Christian Wehrschütz

Bei ihren Gesprächen mit Ministerpräsident Vojislav Kostunica und Staatspräsident Boris Tadic hat Außenministerin Ursula Plassnik deutlich gemacht, dass auch Österreich eine von EU und NATO überwachte Unabhängigkeit des Kosovo unterstützt, wie sie der Ahtisaari-Plan vorsieht:

„Der Vorschlag von Marti Ahtisaari lautet auf überwachte Unabhängigkeit, und das ist ein guter Vorschlag, ein Vorschlag der viele Rechte und großen Schutz vorsieht für die serbische Bevölkerung im Kosovo.“

Die Außenministerin betonte, dass in der Kosovo-Frage auch die Europäische Union einig sei. Serbien empfahl Plassnik in die Zukunft zu schauen und:

„Die serbische Regierung, die serbische Politik sollte die serbische Bevölkerung auch vorbereiten auf das, was bevorsteht und was sich ja seit langem abzeichnet.“

Denn es gebe kein Zurück in der Geschichte. Gleichzeitig betonte Plassnik, dass Serbien bei seinen schwierigen Reformen unterstützt werde, doch vor allem selbst einen Beitrag leisten müsse. Ob diese Botschaft in Belgrad auf fruchtbaren Boden fiel ist offen; Serbien ist strikt gegen die Unabhängigkeit des Kosovo und vor allem Ministerpräsident Kostunica hofft noch immer, Russland werde durch eine Veto in der UNO, den endgültigen Verlust des Kosovo verhindern. Diese Hoffnung könnte trügerisch sein; denn der Kosovo dürfte für Moskau kaum wichtig genug sein, um sich gegen USA und EU zu stellen.

Facebook Facebook