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Erfolgte IGH-Freispruch für Serbien auf Basis fehlender Dokumente?

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Berichte Serbien
Ende Februar sprach der Internationale Gerichtshof in Den Haag Serbien von dem Vorwurf frei, für Völkermord in Bosnien verantwortlich zu sein. Eingebracht hatte die Klage der Staat Bosnien-Herzegowina. Grund für den Freispruch war nach Angaben des höchsten UNO-Gerichts ein Mangel an Beweisen. Die Ursache für diesen Mangel dürfte nun geklärt sein, berichtet aus Belgrad Christian Wehrschütz:

In seinem Urteil sprach der IGH Serbien frei, weil nicht nachweisbar sei, dass Serbien in Bosnien Völkermord durchgeführt oder geplant habe oder hätte verhindern können. Nicht ein Mal der Beihilfe wurde Serbien für schuldig gesprochen, obwohl an der massiven Unterstützung der bosnischen Serben durch Belgrad kein Zweifel besteht. Zweifel an dem IGH-Urteil weckt nun ein Brief von Geoffrey Nice, dem ehemaligen Chefankläger im Prozess gegen Slobodan Milosevic vor dem Haager Tribunal. Demnach habe just die Chefanklägerin des Tribunals, Karla Del Ponte, im Jahre 2003 Serbien gestattet, streng geheime Dokumente vor der Übergabe an das Tribunal unkenntlich zu machen. Diese Dokumente sollen auch die Rolle Belgrads im Krieg in Bosnien beleuchten. Sollte diese Darstellung stimmen, könnte das zur Wiederaufnahme des Verfahrens vor dem IGH führen.

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