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Heute wählt Serbien

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Berichte Serbien
In Serbien heute das Parlament neu gewählt. Um die 6,6 Millionen Wähler werben 20 Gruppen. Nach Umfragen werden maximal sechs serbische Parteien, die Fünf-Prozent-Hürde überspringen.

Aus Belgrad berichtet Christian Wehrschütz

In Serbien wird das Parlament zum ersten Mal auf der Basis eines minderheitenfreundlichen Wahlrechts gewählt. Für Parteien nationaler Minderheiten gilt daher die Fünf-Prozent-Hürde nicht. Sie erringen einen der 250 Sitze, wenn sie so viele Stimmen bekommen, wie ein Mandat im Durchschnitt kostet. Unter den 20 Parteien sind sechs Minderheiten-Listen, darunter eine der Albaner aus Südserbien; sie treten erstmals seit 10 Jahren wieder zur Parlamentswahlen an. Derzeit amtiert eine Regierung unter Vojislav Kostunica. Er führt eine Wahlkoalition national-konservativer Parteien, der Umfragen den dritten Platz voraussagen. Zweitstärkste Partei dürfte die DS werden, deren Vorsitzender Boris Tadic Staatspräsident ist. Die DS ist eine von drei Parteien, denen die Annäherung an die EU wichtiger ist als die Provinz Kosovo, deren albanische Mehrheit unabhängig werden will. Stärkste Kraft dürften mit 30 Prozent die Ultranationalisten bleiben. Sie sind gegen die EU und lehnen die Unabhängigkeit des Kosovo ebenso strikt ab wie Vojislav Kostunica. Eine Koalition zwischen Kostunica und Tadic dürfte daher nur schwer zu erreichen sein, weil die Prioritäten sehr unterschiedlich sind. Die Wahllokale schließen um 20 Uhr. Aussagekräftige Ergebnisse werden vor Mitternacht erwartet.

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