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Verfassungsreferendum in Serbien auf der Kippe

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Berichte Serbien
In Serbien wird die Wahrscheinlichkeit immer größer, dass die Volksabstimmung über die neue Verfassung an zu geringer Beteiligung scheitert. Bis 14 Uhr lag die Beteiligung bei nur 33 Prozent. Aus Belgrad berichtet unser Balkan-Korrespondent Christian Wehrschütz

Damit das Referendum über die neue Verfassung gültig ist, muss mehr als die Hälfte der 6,6 Millionen Stimmberechtigten teilnehmen und dafür stimmen. Angesichts einer Beteiligung von 33 Prozent um 14 Uhr ist es zwar noch immer möglich, dass die 50-Prozent-Plus-Marke bis zum Ende der Abstimmung um 20 Uhr erreicht oder knapp überschritten wird; doch zu rechnen ist auch mit bis zu drei Prozent Nein-Stimmen, und dann könnte das Referendum an zu geringer Zustimmung scheitern. Außerdem könnte ein Ergebnis erst nach Auszählung aller Stimmen vorliegen. Scheitert das Referendum, so wäre das eine schwere Niederlage für Ministerpräsident Vojislav Kostunica aber auch für Präsident Boris Tadic. Beide haben mit ihrer gesamten persönlichen Autorität für ein Ja geworben. Hinzu kommt, dass in Serbien voraussichtlich noch in diesem Jahr vorgezogene Parlamentswahlen stattfinden. Kostunica hätte nach seiner Niederlage beim Referendum politisch kaum etwas vorzuweisen und auch Tadics Image wäre beschädigt. Lachender Dritter könnten die Ultranationalisten sein, die bereits jetzt stärkste Kraft in Serbien sind.

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