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Mladic-Auslieferung: Frist für Serbien abgelaufen

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Berichte Serbien
Serbien hat die Frist für die Verhaftung des mutmaßlichen Kriegsverbrechers Ratko Mladic versäumt. Die EU hatte verlangt, Mladic bis zum 30 April an das Haager Tribunal auszuliefern. Mladic wird für das Massaker an 7.800 Bosnjaken in Srebrenica im Jahre 1995 verantwortlich gemacht. Aus Belgrad berichtet Christian Wehrschütz:

Es ist nicht die erste Frist, die Belgrad versäumt. Ursprünglich hätte der Fall Mladic bis 30. März gelöst werden müssen. Doch Ministerpräsident Vojislav Kostunica versprach vor einem Monat Karla Del Ponte, der Chefanklägerin des Tribunals, Mladic bis Ende April zu verhaften und erwirkte so eine Fristverlängerung. Diese Frist ist nun verstrichen, doch Del Ponte und EU-Erweiterungskommissar Olli Rehn werden erst am dritten Mai in Brüssel zusammentreffen. Del Ponte wollte den Fristablauf heute nicht kommentieren. Doch sollten die verbleibenden zwei Tage von Belgrad auch nicht genutzt werden, wird Rehn wohl die Aussetzung der Gespräche über eine EU-Annäherung Serbiens verkünden müssen. Denn weitere Nachsicht würde der EU in Serbien nur als Schwäche ausgelegt. Die nächste Gesprächsrunde zwischen Brüssel und Belgrad ist für Mitte Mai geplant.

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