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Milosevic in Belgrad aufgebahrt

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Berichte Serbien
Der Sarg von Slobodan Milsoevic ist seit heute In Belgrad aufgebahrt, damit seine Anhänger von ihm Abschied nehmen können. Beigesetzt wird Milosevic am Samstag im Garten seiner Villa in seiner Geburtsstadt Pozarevac, 80 km südlich von Belgrad. Aus Belgrad Christian Wehrschütz

Aufgebahrt ist Slobodan Milosevic im Museum der Revolution im Belgrader Nobelviertel Dedine. Dahinter liegt das Mausoleum, in dem der jugoslawische Diktator Jozip Bros Tito ruht. Auch das mag von symbolischer Bedeutung sein, denn Milosevic hat das zerstört, was Tito geschaffen hat, ohne je an sein Format heranzureichen. Vor dem Museum bildeten sich zeitweise lange Schlangen, denn viele kamen, um Milosevic die letzte Ehre zu erweisen. Rechts und links des Sarges stehen je drei Mitglieder seiner Sozialistischen Partei, der Sarg selbst ist einer serbischen Fahne bedeckt. Davor steht Milosevics Porträt, das von so manchem Trauernden geküsst wird. Aufgebahrt bleibt Milosevic bis morgen Abend; am Samstag vormittag findet eine Trauerfeier statt, anschließend wird der Sarg in die Heimatstadt Pozarevac gebracht, wo er im Garten der Milosevic-Villa beigesetzt wird. Dabei wird jedenfalls die Milosevic-Familie nicht vollständig versammelt sein. Abgesagt hat bereits Milosevics Bruder, der wegen den Folgen einer Herzoperation angeblich in Moskau bleiben muss. Unklar ist noch immer, ob Witwe Mira Markovic ihr Moskauer Exil verlassen wird. Sie wird von der serbischen Justiz wegen des Verdachts der Korruption mit internationalem Haftbefehl gesucht; zwar wurde der Haftbefehl ausgesetzt, doch ob Markovic die gestellten Bedingungen der serbischen Justiz akzeptiert, ist noch offen.

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