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Milosevic Beisetzung in Belgrad ohne Staatsbegräbnis

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Berichte Serbien
Slobodan Milosevic wird in Belgrad beigesetzt werden aber kein Staatsbegräbnis erhalten. Auf diese Vorgangsweise haben sich offensichtlich Familie, Milosevics Sozialistische Partei und die Regierung geeinigt. Aus Belgrad berichtet Christian Wehrschütz:

Die so genannte Alle der Großen am Neuen Friedhof in Belgrad ist bedeutenden Persönlichkeiten in Serbien vorbehalten. Dort liegt etwa der ermordete Ministerpräsident Zoran Djindjic begraben. Dort sollte nach dem Willen seiner Familie und seiner Partei auch Slobodan Milosevic beerdigt werden. Doch dieser Plan scheiterte nicht zuletzt daran, dass der reformorientierte Bürgermeister von Belgrad seine Zustimmung verweigerte. Begraben werden dürfte Milosevic zwar doch am Neuen Friedhof, doch aus einem Ehrengrab wird ebenso nichts wie aus einer Teilnahme einer Ehrengarde der Streitkräfte. Noch nicht klar ist der Tag des Begräbnisses. Die Leiche ist in Den Haag jedenfalls bereits freigegeben. Sie wird Sohn Marko abholen, der am Begräbnis ebenso teilnehmen kann wie Witwe Mira Markovic; denn trotz zweier internationaler Haftbefehle werden beide in Belgrad nicht festgenommen werden. Während in Serbien Spekulationen über eine Ermordung weiter wuchern, haben Ärzte in Den Haag erklärt, Milosevic könnte seinen

Herztod im Gefängnis selbst verschuldet haben. Demnach nahm Milosevic ein Medikament ein, das die Wirkung der Mittel gegen Bluthochdruck aufgehoben hat. Möglicherweise wollte Milosevic dadurch eine Behandlung in Moskau erzwingen, ein Versuch der tödlich geendet hat.

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