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Milosevic serbische Reaktionen zu seinem Tod

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Berichte Serbien
Der Tod des früheren serbischen Präsidenten Slobodan Milosevic in seiner Zelle im Haager Tribunal hat in Serbien unterschiedliche Reaktionen ausgelöst. Milosevics Anhänger warfen dem Tribunal vor, für seinen Tod verantwortlich zu sein. Seine Gegner bedauerten vor allem, dass Milosevic seine Verurteilung nicht mehr erlebt habe. Christian Wehrschütz berichtet:

Milosevics Sozialistische Partei forderte das Haager Tribunal auf zu erklären, warum es eine medizinische Behandlung des 64-jährigen Häftlings in Moskau nicht zugelassen habe. Das hatte Milosevic im Dezember beantragt. Er klagte über Ohrensausen, Herzbeschwerden und Bluthochdruck. Diese Leiden waren ärztlich bestätigt, doch das Tribunal verweigerte Ende Februar eine Behandlung in Moskau, weil es um die Rückkehr von Milosevic fürchtete. Befürchtungen, andere Häftlinge könnten ebenso Gefängnis sterben, äußersten in Belgrad die serbischen Ultranationalisten. Ihr Vorsitzender sitzt seit drei Jahren in Den Haag, doch der Prozess hat noch nicht begonnen. Um Verschwörungstheorien vorzubeugen, forderten Politiker in Belgrad die Teilnahme serbischer Ärzte an der Autopsie. Außenminister Vuk Draskovic bedauerte, dass sich Milosevic für Verbrechen am serbischen Volk nicht mehr verantworten müsse, Präsident Boris Tadic drückte der Familie des Toten sein Beileid aus

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