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Neue Verwirrung um Ratko Mladic

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Berichte Serbien
Über die Auslieferung von Ratko Mladic an das Haager Tribunal herrscht neuerlich Verwirrung. Ausgelöst hat sie der niederländische Außenminister Bernhard Bot. Er soll im Parlament in Amsterdam gesagt haben, Serbien verhandle mit dem mutmaßlichen Kriegsverbrecher über eine Auslieferung. Diese Aussage wurde dementiert, Zweifel aber bleiben, berichtet aus Belgrad Christian Wehrschütz

Außenminister Bernhard Bot berichtete dem niederländischen Parlament über seinen Besuch am Montag in Belgrad, bei dem er mit Ministerpräsident Vojislav Kostunica und Außenminister Vuk Draskovic gesprochen hatte. Von einer Agentur wurde Bot mit den Worten zitiert, Ratko Mladic verhandle mit der serbischen Regierung über eine Auslieferung an das Haager Tribunal. Diese Meldung wurde umgehend vom niederländischen Außenministerium dementiert; Bot habe nur über Gerüchte berichtet, wonach Mladic krank sei und mit seiner Umgebung über eine Aufgabe verhandle. Gespräche mit Mladic neuerlich dementiert hat auch Serbiens Regierung. Trotzdem wecken Bots Aussagen neue Zweifel; denn woher stammen etwa die Gerüchte über Mladics Gesundheitszustand und woher weiß man in Belgrad darüber Bescheid, wenn gar kein Kontakt zu Mladic besteht. Um alle Zweifel zu zerstreuen hat Serbiens Regierung jedenfalls nur mehr bis zum fünften April Zeit. Ist Mladic bis dahin nicht in Den Haag, will Brüssel Gespräche über eine weitere Annäherung Serbiens an die EU aussetzen.

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