× Logo Mobil

Hypo kann im Fall Mobtel offenbar aufatmen

Radio
Radio Kärnten
Berichte Serbien
Im Fall des serbische Handy-Betreibers Mobtel kann die Hypo-Alpe-Adria-Bank offenbar aufatmen. Sie hat der Mobtel einen Kredit von 71 Millionen Euro gewährt, den sie nun an die staatliche serbische Post abgetreten hat. Der Kredit war einige Zeit in Frage gestellt, weil die serbische Regierung der Mobtel Ende Dezember die Lizenz entzogen und das Unternehmen unter Zwangsverwaltung gestellt hat. Damit soll dem Mobtel-Mitbegründer und Politiker Bogoljub Karic der Geldhahn abgedreht werden. Karic verdient durch langfristige Verträge noch immer an der Mobtel, obwohl er seinen Anteil im Mai an österreichische Investoren abgetreten hat. In diesen Machtkampf wurde die Hypo-Alpe-Adria als Kreditgeber verwickelt. Über die sich abzeichnende Lösung berichtet aus Belgrad Christian Wehrschütz

91 Millionen Euro hatten zwei österreichische Banken der Mobtel insgesamt an Krediten gewährt. Knapp 20 Millionen entfielen auf Raiffeisen, 71 Millionen auf die Hypo-Alpe-Adria; das entspricht knapp 10 Prozent der Bilanzsumme der Hypo in Serbien. Beide Banken haben diese Kredite offensichtlich auch unter beträchtlichem Druck der serbischen Regierung nun fällig gestellt und gleichzeitig der staatlichen Post PTT zu sehr günstigen Bedingungen übertragen. Nach Angaben der Regierung muss die PTT im Falle der Hypo in den ersten drei Jahren nur die Zinsen bedienen, wobei der jährliche Zinssatz mit 4,3 Prozent offensichtlich niedriger als sonst üblich ist. Die Laufzeit des Kredits beträgt 15 Jahre. Doch damit dürften die Hypo und natürlich auch die Raiffeisen ihre Schäfchen ins Trockene bringen und sich weiter am hart umkämpften serbischen Bankenmarkt behaupten können. Aufatmen können wohl auch die österreichischen Kunden der Hypo-Alpe-Adria. Das gilt jedoch nicht für die österreichischen Investoren, die Mobtel übernehmen, sanieren und anschließend an die Mobilkom Austria verkaufen wollte. Ihre Chancen haben sich nun weiter verschlechtert, denn seit gestern ist nun die serbische Post als Miteigentümer der Mobtel auch deren größter Gläubiger.

Facebook Facebook