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Kampf um serbische Mobtel wird schärfer

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Berichte Serbien
Im Kampf um den Handy-Markt in Serbien haben österreichische Investoren um Martin Schlaff einen Rückschlag erlitten. Denn in Belgrad hat die Regierung heute dem zweitgrößten Handy-Betreiber Mobtel die Lizenz entzogen. Erst im Mai haben Schlaff und Co an der Mobtel einen Mehrheitsanteil von 51 Prozent übernommen. Es berichtet unser Balkan-Korrespondent Christian Wehrschütz

Die serbische Regierung begründete den Lizenzentzug damit, dass Mobtel einem albanischen Handy-Betreiber gesetzwidrig eine Unter-Lizenz für den Kosovo erteilt und die Benutzung der serbischen Infrastruktur gestattet habe. Dies habe Serbien wirtschaftlich enorm geschadet. Die Begründung der Regierung könnte ein Vorwand sein, denn dieser Umstand war seit Jahren bekannt. Doch unabhängig von möglichen anderen Motiven bedeutet das zunächst, dass Mobtel nun unter Zwangsverwaltung gestellt wird. Davon betroffen sind auch die österreichischen Investoren um Martin Schlaff; sie haben im Mai 51 Prozent der Mobtel vom serbischen Tycoon Bogoljub Karic und damit einen umfangreichen Rechtsstreit mit der staatlichen Post übernommen. Dabei geht es auch um die Auszahlung einer Dividende von 52 Millionen Euro. Die Verhandlungen zwischen Schlaff und der Regierung waren bereits weit gediehen, liegen nun aber bis auf weiteres auf Eis. Schlaff kann gegen den Lizenzentzug binnen 30 Tagen beim Obersten Gerichtshof in Serbien Einspruch erheben. Ob es dazu kommt, ist noch offen. Sicher ist aber, dass der Einstieg der Österreicher in den serbischen Handy-Markt damit einen Rückschlag erlitten hat.

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