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Mordfall Ivan Stambolic abgeschlossen

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Berichte Serbien
In Serbien ist heute einer der spektakulärsten Kriminalfälle der Ära von Slobodan Miosevic abgeschlossen worden. Es war dies Entführung und Ermordung des früheren serbischen Präsidenten Ivan Stambolic im Sommer 2000. Für diese Tat und für ein gescheitertes Attentat auf den ehemaligen Oppositionsführer Vuk Draskovic wurden heute Milorad Ulemek alias Legija in Belgrad zu 40 Jahren Haft verurteilt. Legija war Chef der inzwischen aufgelösten Polizei-Sondereinheit „Rote Barette“. Legija und weitere Mitglieder dieser Sondereinheit müssen sich auch für den Mordanschlag verantworten, dem Ministerpräsident Zoran Djindjic im März des Jahres 2003 zum Opfer fiel. Aus Belgrad berichtet Christian Wehrschütz:

Im August des Jahres 2000 verschwand Ivan Stambolic beim Waldlaufen in Belgrad. Er war Vorgänger von Slobodan Milosevic als serbischer Präsident, galt als sein innenpolitischer Gegner und als möglicher Gegenkandidat für die jugoslawische Präsidentenwahl, die im Herbst 2000 zum Sturz von Milosevic führte. Daher tauchten sofort nach Stambolics Verschwinden Gerüchte auf, er sei im Auftrag von Milosevic entführt und ermordet worden. Gefunden wurde die Leiche erst Ende März 2003 während des Ausnahmezustandes, der nach dem Mord an Zoran Djindjic verhängt worden war. Ein Mitglied der Polizei-Sondereinheit „Rote Barette“ führte die Polizei zu einem Waldstück bei Novi Sad, wo Stambolic erschossen und vergraben worden war. Bereits vor dem Mord, war im Juni 2000 ein Attentat auf den damaligen Oppositionsführer und nunmehrigen Außenminister Vuk Draskovic gescheitert. Auch in diesem Fall sah es der Richter heute als erwiesen an, dass die „Roten Barette“ den Anschlag in Milosevics Auftrag durchgeführt haben. Für diese beiden Taten bekamen der ehemalige Chef dieser Einheit, Milorad Ulemek, genannt Legija, und weitere drei Mitglieder der „Roten Barette“ die Höchststrafe von 40 Jahren Haft. Zu 15 Jahren wurde unter anderem der frühere Geheimdienstchef Radomir Markovic verurteilt. Er habe als Legijas Vorgesetzter nichts unternommen, um die Attentate zu verhindern, lautet die Urteilsbegründung. Legija und Markovic sind Ende Juni bereits wegen eines anderen Anschlages zu langjähriger Haft verurteilt worden, bei dem im Oktober 1999 vier Oppositionspolitiker getötet wurden. Außerdem müssen sich Legija und weitere Mitglieder der „Roten Barette“ und des Mafia-Klans von Zemun wegen des Attentats auf Ministerpräsident Zoran Djindjic verantworten. Dieser Prozess ist noch im Laufen. Die „Roten Barette“ und der Mafia-Klan von Zemun wurden nach dem Mord an Zoran Djindjic im März des Jahres 2003 zerschlagen.

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