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Fischer in Belgrad

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Berichte Serbien
Bundespräsident Heinz Fischer ist seit heute zu einem dreitägigen Besuch im Staatenbund Serbien-Montenegro. Fischer will sich dabei selbst ein Bild über die wichtigsten Probleme im ehemaligen Jugoslawien machen, mit denen Österreich während seiner EU-Präsidentschaft befasst sein wird, die kommenden Jänner beginnt. In Belgrad ist Fischer heute bereits mit dem Präsidenten des Staatenbundes Svetozar Marovic, mit dem serbischen Präsidenten Boris Tadic und mit Serbiens Ministerpräsident Vojislav Kostunica zusammengetroffen. Aus Belgrad berichtet unser Balkan-Korrespondent Christian Wehrschütz

Bundespräsident Heinz Fischer betonte in Belgrad, wie wichtig die volle Zusammenarbeit mit dem Haager Tribunal sei. Sollte der ehemalige General der bosnischen Serben, Ratko Mladic ausgeliefert werden, würde Serbien ein heikles Problem hinter sich lassen, sagte Fischer nach dem Gespräch mit dem serbischen Präsidenten Boris Tadic. Tadic und der Präsident des Staatenbundes Serbien-Montengro, Svetozar Marovic bekräftigten, dass Mladic ausgeliefert werden müsse, einen Zeithorizont dafür nannten sie aber nicht. Somit könnte auch das Tribunal zu den Themen zählt, die Österreichs EU-Präsidentschaft begleiten werden. Sicher gilt das für den endgültigen Status des Kosovo, denn die Gespräche darüber sollen im Herbst beginnen. Ein weiteres Thema wird die Loslösung Montengros von Serbien sein, denn das Referendum über die Unabhängigkeit ist für den Frühling und damit für die Zeit der EU-Präsidentschaft Österreichs geplant. Diese Probleme zählten daher zu den Gesprächsthemen in Belgrad.

Heinz Fischer unterstrich die Bereitschaft Österreichs ein ehrlicher Makler für den Balkan zu sein. Die Beziehungen mit Serbien-Montenegro bewertete Fischer so:

„Erstens sind sie jetzt wirklich ungetrübt, zweitens hat sich der wirtschaftliche Austausch in den letzen fünf Jahren verdoppelt und drittens sind sich beide Seiten bewusst, dass sie im jeweils gegenseitigen Interesse Handeln; wenn wir vertrauensvoll zusammenarbeiten.“

Österreich ist daher auch bereit, Gastgeber für die Gespräche über den endgültigen Status des Kosovo zu sein.

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