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Verhandelt serbische Regierung mit Ratko Mladic?

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Berichte Serbien
Die Regierung in Serbien verhandelt angeblich mit dem mutmaßlichen Kriegsverbrecher Ratko Mladic über die Bedingungen für seine Auslieferung an das Haager Tribunal. Das schreibt das in Belgrad erscheinende Wochenmagazin „Europa“ in seiner heutigen Ausgabe unter Berufung auf höchste, allerdings anonyme Regierungskreise. Ratko Mladic soll hauptverantwortlich für das Massaker an etwa 7.800 Bosnjaken in Srebrenica sein, das sich Mitte Juli zum 10. Mal jährt. Aus Belgrad berichtet Christian Wehrschütz

Die intensiven Verhandlungen zwischen General Ratko Mladic und der serbischen Regierung von Ministerpräsident Vojislav Kostunica sollen bereits zwei Wochen dauern. Beteiligt an den Gesprächen ist angeblich auch der russische Geheimdienst. Mladic soll verlangen, dass er nach seiner Verurteilung durch das Haager Tribunal seine Haftstrafe in Russland verbüßen darf. Weiters fordert Mladic nach Angaben des Wochenmagazins „Europa“ eine finanzielle Absicherung für seine Familie und seine Leibwächter sowie eine besondere medizinische Versorgung während der Untersuchungshaft in den Niederlanden. Mladic soll ernste gesundheitliche Probleme haben. Das soll einer der Gründe sein, warum Mladic nun wieder bereit sein soll, ernsthaft über seine Übergabe zu verhandeln. Belgrad ist zweifellos an einer raschen Lösung des Falles Mladic interessiert. Denn das würde auch die Position Serbiens bei den Status-Verhandlungen für den Kosovo verbessern, die im Herbst beginnen sollen.

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