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Serbien wirbt um österreichische Touristen

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Berichte Serbien
Serbien wirbt zunehmend um Touristen aus Österreich. So ist die serbische Tourismusorganisation auch heuer wieder mit einem Stand bei der Ferienmesse vertreten, die derzeit noch in Wien stattfindet. Angelockt werden soll die Österreicher vor allem mit Städtereisen und Angeboten für Touristen mit speziellen Interessen wie Jagen und Fischen. Aus Belgrad berichtet über die serbische Tourismusinitiative unser Korrespondent Christian Wehrschütz:

Wären Slobodan Milosevic und Ratko Mladic die Namen mondäner serbischer Feriendomizile und nicht die Namen bekannter mutmaßlicher Kriegsverbrecher hätte es die serbische Tourismusorganisation bei ihrem Werben um ausländische Gäste wohl leichter. Doch so ist das in vielen Jahren gefestigte negative Image eines der großen Probleme, mit denen Serbien auch auf diesem Gebiet zu kämpfen hat. Daher trugen Tourismuseinnahmen 2003 nur mit zwei Prozent zum Bruttosozialprodukt bei. In den ersten 11 Monaten des Jahres 2004 konnten die Einnahmen jedoch um 40 Prozent auf 200 Millionen Dollar gesteigert werden. Dieser Trend soll sich fortsetzen, wobei Serbien neben Besuchern aus den Nachbarstaaten vor allem um Gäste aus Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Österreich und Italien wirbt. Mit 12.000 Gästen liegen Österreicher unter den Ausländern, die nicht aus dem ehemaligen Jugoslawien stammen, auf Platz sechs der Statistik, wobei 2004 etwa zwei Millionen Touristen nach Serbien kamen. Zum Angebot sagt die Generaldirektor der Tourismusagentur, Milica Cubrilo:

„Wir können uns auf dem österreichischen Markt vor allem mit Belgrad positionieren als einer Destination für den Städtetourismus für ein verlängertes Wochenende. Belgrad ist eine fantastische Stadt mit besonderer Atmosphäre, mit zwei Flüssen, einer reichen Geschichte, mit einem großen Angebot an Restaurants, Kaffees und mit seiner Philharmonie und seinem Theater. Auch das kulturelle Leben ist in Belgrad außerordentlich entwickelt, und die Preise sind sehr günstig. Doch angeboten werden nicht nur Belgrad, sondern auch Ausflüge in die Umgebung.“

Das zählen etwa Besuche zu orthodoxen Klöstern, zu Weingütern und in die an der Donau gelegene Stadt Novi Sad, die ihren Charakter aus altösterreichischer Zeit bewahrte als die Stadt Neu Satz hieß. Stärker vermarktet will Cubrilo auch Schiffsreisen auf der Donau, wobei auch Donau-Reisende stärker angesprochen werden sollen. Schließlich passierten 2004 etwa 300 Touristenschiffe die Donau, wobei diese Touristen nicht auf die oft bescheidenen Unterkunftsangebot in Serbien angewiesen sind. Denn neben dem Image zählen schlechte Infrastruktur und Hotels zu den großen Problemen. So gibt es in Belgrad nur ein echtes Fünf-Sterne-Hotel, doch durchaus preislich annehmbare Hotels niedrigerer Kategorie. Belgrad ist somit sicher eine Reise wert, und zwar nicht nur für Abenteurer, sondern auch für Touristen, die abseits überlaufener Destinationen ein Mal ein verlängertes Wochenende verbringen wollen.

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