Zweiter Durchgang der Lokalwahlen in Serbien
Radio
J17
Berichte Serbien
In Belgrad und in der zweitgrößten Stadt, Novi Sad, haben jeweils ein Kandidat der Radikalen und der Demokratischen Partei die Stichwahl um das Amt des Bürgermeisters erreicht. In Belgrad liegt nach der ersten Runde der Bewerber der Demokraten in Führung, in Novi Sad ist es die Kandidatin der Radikalen. In Belgrad hat der Bewerber der Demokraten bessere Chancen, weil er mit Wählern rechnen kann, die für andere prowestliche Kandidaten gestimmt haben. Das gilt zwar auch für Novi Sad, doch dort ist die Kandidatin der Radikalen weit populärer. Das Rennen in Novi Sad ist daher offener als in Belgrad. Generell dürfte bei den Lokalwahlen die Demokratische Partei am besten abschneiden, hat sie doch in 80 der 140 Gemeinden die Stichwahl erreicht. Ihr Vorsitzender, der serbische Präsident Boris Tadic, hat mit Ministerpräsident Vojislav Kostunica eine Koalition auf lokaler Ebene vereinbart. Kostunicas Partei DSS hat die Wahl klar verloren; sie wird bei der Mehrheitsbildung in den Gemeinden aber das Zünglein an der Waage sein, weil Demokraten und Radikale über keine absoluten Mehrheiten verfügen. Von dieser Koalition mit der DSS dürften die Demokraten auch bei der Stichwahl für das Provinzparlament der Vojvodina profitieren, die ebenfalls am Sonntag stattfindet. Nach der ersten Runde liegen die Radikalen in Front, wobei der Ausgang der Wahl auch von der Stimmbeteiligung abhängen wird. Sie lag vor zwei Wochen bei nur 35 Prozent.