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Lokal- und Regionalwahlen in Serbien

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Berichte Serbien


In Serbien haben gestern Lokal und Regionalwahlen stattgefunden. Ihr Ergebnis bedeutet eine weitere klare Niederlage für die Vier-Parteien-Koalition von Ministerpräsident Vojislav Kostunica. Klare Gewinner sind zwei Oppositionsparteien, die prowestliche Demokratische Partei und die ultranationalistische Radikale Partei. Aus Belgrad berichtet Christian Wehrschütz:

Bei den Lokalwahlen haben die Serben gestern die Bürgermeister in knapp 150 Gemeinden zum ersten Mal direkt gewählt. In Belgrad und der zweitgrößten Stadt Serbiens, in Novi Sad, erreichte kein Kandidat die absolute Mehrheit. Die Stichwahl in zwei Wochen wird jeweils zwischen einem Vertreter der prowestlichen Demokratischen Partei und der ultranationalistischen Radikalen Partei stattfinden. Dieses Ergebnis trifft für viele andere Gemeinden zu. Bestätigt hat sich damit die politische Polarisierung Serbiens und die Schwäche der Vier-Parteien-Koalition von Ministerpräsident Vojislav Kostunica, dessen Kandidaten in den wichtigsten Städten nicht in die Stichwahl kamen. Profitieren werden davon vor allem die Bewerber der demokratischen Partei. Sie können in zwei Wochen mit der Unterstützung der anderen reformorientierten Kräfte rechnen. Ob diese ausreicht, wird vor allem von der Wahlbeteiligung abhängen. Sie war gestern mit 35 Prozent die niedrigste seit Einführung des Mehrparteiensystems in Serbien von mehr als zehn Jahren.

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