Präsidentenwahl in Serbien
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In Serbien haben bis 14 Uhr 22,4 Prozent aller Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben, das ist um zwei Prozent höher als vor zwei Wochen. Hält dieser Trend an, könnte die Wahlbeteiligung insgesamt bei mehr als 45 Prozent liegen; das entspricht etwa dem ersten Durchgang, bei dem noch 15 Kandidaten zur Wahl standen. Meinungsforscher sind der Ansicht, dass eine höhere Wahlbeteiligung die Chancen des Reformers Boris Tadic stärkt. Er ist vor allem bei gebildeten, urbanen und jungen Serben populär. Doch diese Wähler sind nicht sehr diszipliniert, wobei die Stimmabgabe noch durch das Wahlgesetz erschwert wird. Wahlkarten gibt es nicht, und so muss etwa ein Student in Belgrad, der aus Nis stammt und dort gemeldet ist, in seine 300 Kilometer entfernte Heimatstadt fahren, um zu wählen. Unterstützt wird Tadic auch von der serbischen Regierung. Nach der Papierform müsste das für den Sieg reichen, denn Nikolic hat kaum Wählerreserven. Die Wahllokale schließen um 20 Uhr. Erste Ergebnisse werden für die Nacht erwartet.