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Djindjic-Mordprozeß in Belgrad

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Berichte Serbien
In Belgrad hat im Prozess gegen die mutmaßlichen Mörder von Ministerpräsident Zoran Djindjic zum ersten Mal der Hauptangeklagte Milorad Lukovic Legija ausgesagt. Legjia bestritt jede Teilnahme am Attentat und beschuldigte die Regierung Djindjic, in den Drogenhandel verwickelt gewesen zu sein. Aus Belgrad Christian Wehrschütz:

Vor dem Belgrader Sondergericht sagte Milorad Lukovic Legija, weder er noch irgend anderes Mitglied seiner Polizeisondereinheit habe mit dem Mord an Ministerpräsident Zoran Djindjic etwas zu tun. Legja war Kommandant dieser inzwischen aufgelösten Einheit. Legija und einige weitere Mitglieder dieser Einheit werden nicht nur des Mordes an Djindjic beschuldigt, sondern für spektakuläre Morde und Attentate in der Ära Milosevic verantwortlich gemacht. Weit brisanter ist jedoch Legjas Behauptung, er habe im Auftrag von Cedomir Jovanovic, einem engsten Vertrauten von Zoran Djindjic, 600 Kilogramm Heroin in den Westen verschoben. Das Rauschgift war nach dem Sturz von Milosevic in einem Bankdepot des Innenministeriums sichergestellt worden. Dass Legija auch einen Mafiaklan führte, der mit Rauschgift handelte, ist ebenso bekannt wie seine Kontakte zu Jovanovic. Doch ob Legjas Anschuldigung wahr oder beweisbar ist, wird erst der weitere Prozessverlauf zeigen.

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