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Legija erstmals vor Gericht

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Berichte Serbien
In Belgrad wird heute zum ersten Mal der Hauptangeklagte im Prozess um die Ermordung von Ministerpräsident Zoran Djindjic vor dem Sondergericht erscheinen. Es ist dies der 39-jährige Milorad Lukovic genannt Legija. Aus Belgrad berichtet Christian Wehrschütz

Seit dem Mord an Ministerpräsident Zoran Djindjic Mitte März vergangenen Jahres fahndete die serbische Polizei vergeblich nach Milorad Lukovic genannte Legija. Doch vor einer Woche stellte sich der Hauptangeklagte vor seiner Belgrader Villa überraschend der Polizei. Ob Legija allerdings bereits heute vor dem Sondergericht eine Aussage machen wird ist noch unklar. Denn seine Verteidigung könnte wegen der Tausenden Seiten an Prozessakten auch eine Vertagung des Prozesses beantragen. Legija, der Kommandant einer inzwischen aufgelösten Polizei-Sondereinheit war, ist jedenfalls der Schlüssel nicht nur zur Klärung der Hintergründe des Djindjic-Mordes. Denn Legija soll auch für Morde und Attentate verantwortlich sein, durch die Slobodan Milosevic politischer Gegner beseitigen ließ oder beseitigen wollte. Ob Legija allerdings zu einem umfassenden Geständnis bereit ist, und ob er die Wahrheit sagen wird, wird erst der weitere Verlauf dieses und anderer Prozesse zeigen.

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