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Beginn des Djindjic-Prozesses

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Berichte Serbien
In Belgrad beginnt heute der Prozess gegen die mutmaßlichen Mörder des serbischen Ministerpräsidenten Zoran Djindjic. Djindjic ist im März im Hof des Regierungs-gebäudes erschossen worden. Angeklagt sind 44 Personen. Sie waren Mitglieder des sogenannten Mafia-Klans von Zemun und einer Polizeisondereinheit. Sie haben sich nicht nur wegen des Mordes, sondern auch wegen anderer Kapitalverbrechen zu verantworten. Aus Belgrad berichtet Christian Wehrschütz:

Die Hauptangeklagten im Djindjic-Prozess sind Milorad Lukovic und Zvesdan Jovanovic. Lukovic war Kommandant der Polizeisondereinheit „Rote Barette“ und gleichzeitig Chef des Mafia-Klans von Zemun. Die Anklage wirft ihm vor, der Kopf einer Verschwörung gewesen zu sein. Ihr Ziel sei es gewesen, durch den Mord an Zoran Djindjic Serbien zu destabilisieren, um die Macht im Staate übernehmen zu können. Lukovic ist flüchtig und daher wird gegen ihn in Abwesenheit verhandelt. Das Hauptaugenmerk richtet sich daher auf Zvesdan Jovanovic. Er war stellvertretender Kommandant der „Roten Barette“ und soll auch der Todesschütze gewesen sein. Das bestreitet nicht nur dessen Anwalt, sondern auch Djindjics Leibwächter Milan Veruovic, der bei dem Attentat schwer verletzt wurde. Veruovic behauptet, Djindjic sei von einem zweiten Attentäter erschossen worden. Hinweise auf einen zweiten Attentäter hat die Polizei aber nicht gefunden.

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