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Ultranationalisten als Sieger in Serbien

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Berichte Serbien
Bei der Parlamentswahl in Serbien haben die Reformparteien einen Rückschlag erlitten. Klarer Sieger ist die ultranationalistische Radikale Partei. Die Wahlbeteiligung lag bei 60 Prozent. Aus Belgrad berichtet Christian Wehrschütz

Die Radikale Partei gewann 28 Prozent und ist damit im serbischen Parlament die stärkste Einzelpartei. Zur Regierungsbildung reicht das aber nicht. Außer den Milosevic-Sozialisten, die auf knapp acht Prozent kamen, ist keine andere Parlamentspartei zur Koalition bereit. Es sind dies die gemäßigten Nationalisten von Vojislav Kostunica, die mit 18 Prozent zweitstärkste Kraft wurden, die Demokratische Partei, G17Plus und die Monarchisten. Diese vier Reformparteien haben nur gemeinsam die absolute Mehrheit im Parlament und versuchen müssen, eine Regierung zu bilden. Das wird nicht leicht sein, weil diese Parteien unterschiedliche Programme, taktische Überlegungen und persönliche Animositäten trennen. Somit hat die Wahl zwar zu einem klaren Parteiensystem geführt, weil viele Splitterparteien an der Fünf-Prozent-Hürde scheiterten. Der Lösung der politischen Krise hat die Wahl Serbien aber nicht näher gebracht, weil es fraglich ist wann und ob eine handlungsfähige Regierung zustande kommen wird.

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