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Präsidentenwahl in Serbien praktisch gescheitert

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Berichte Serbien
Die Präsidentenwahl in Serbien ist praktisch gescheitert. Zwar haben die Wahllokale erst in diesen Minuten geschlossen, doch war die Wahlbeteiligung bisher derart niedrig, dass ein Erfolg der Wahl sehr, sehr unwahrscheinlich ist. Aus Belgrad Christian Wehrschütz:

Damit die Präsidentenwahl gültig ist, hätte mehr als die Hälfte der 6,5 Millionen stimm-berechtigten Serben zur Wahl gehen müssen. Bis 17 Uhr taten das aber nur knapp 30 Prozent. Damit gingen sogar um 200.000 Serben weniger wählen als bei den beiden bisher gescheiterten Präsidentenwahlen in diesem Jahr. Das bis 20 Uhr, also binnen drei Stunden weitere 20 Prozent gewählt haben könnten, halten die Wahlexperten in Belgrad für praktisch ausgeschlossen. Sie rechnen mit einer Wahlbeteiligung von insgesamt um die 45 Prozent. Ist die Wahl wie erwartet tatsächlich gescheitert, muss sie wiederholt werden. Als Termin bietet sich der 28. Dezember an. An diesem Tag finden in Serbien bereits vorgezogene Parlamentswahlen statt. Die Zusammenlegung könnte dazu führen, dass der vierte Versuch, einen Präsidenten zu wählen erfolgreich sein könnte. Bis dahin ist Serbien jedenfalls ein Land, in dem keine einzige demokratische Institution wirklich funktioniert. Denn neben dem voraussichtlich nicht gewählten Präsidenten, sind auch die zurückgetretene Regierung und das aufgelöste Parlament nur eingeschränkt handlungsfähig.

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