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Präsidentenwahl in Serbien gescheitert

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Berichte Serbien
In Serbien hat die Reformregierung gestern bei der Präsidentenwahl einen doppelten Denkzettel bekommen. Ersten ist die Wahl bereits zum dritten Mal an zu geringer Wahlbeteiligung gescheitert. Zweitens erlitt der Kandidat der Regierung eine klare Niederlage. Aus Belgrad Christian Wehrschütz:

Der Kandidat der Regierung, Dragoljub Michunovic erreichte bei der Präsidentenwahl nur 38 Prozent der abgegebenen Stimmen. Der Ultranationalist Tomislav Nikolic gewann 46 Prozent, der Rest entfiel auf die anderen vier Kandidaten. Diese Ergebnisse zählen aber nicht, weil nur 38 Prozent der Stimmberechtigten wählten. Die vorgeschriebenen 50 Prozent plus eine Stimme wurden somit klar verfehlt. Die Wahl muss daher wiederholt werden. Die Regierung macht für den Misserfolg zwei oppositionelle Reformparteien verantwortlich, die die Wahl boykottierten. Das ist bestenfalls ein Teil der Wahrheit. Vielmehr hat die Regierung durch schlechten Wahlkampf und durch Korruptionsskandale die eigenen Anhänger verprellt. Der Regierung bleibt nur die Hoffnung, dass bei der vorgezogenen Parlamentswahl Ende Dezember die Wahlbeteiligung viel höher sein wird. Wenn der Regierung und den Reformern bis dahin keine Mobilisierung gelingt, könnten auch im künftigen Parlament die Ultranationalisten zur stärksten Kraft werden.

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