Präsidentenwahl in Serbien

In Serbien wird heute eine neuer Präsident gewählt. Es ist das bereits der dritte Versuch, denn bereits zwei Mal ist die Präsidentenwahl an zu niedriger Wahlbeteiligung ge-scheitert. Auch dieses Mal dürfte es sehr knapp werden, berichtet aus Belgrad Christian Wehrschütz:

In den Wählerlisten Serbiens sind 6,5 Millionen Stimmberechtigte verzeichnet. Mehr als die Hälfte muss wählen, damit die Wahl gültig ist. Glaubt man den Meinungsforschern, so wird es auch heute sehr knapp werden. Die Serben sind von der Regierung enttäuscht, haben mit Alltagssorgen genug zu tun, sind wahlmüde und mit den Wählerlisten gibt es Probleme. Darin sind Tausende Serben verzeichnet, die als Gastarbeiter ständig im Aus-land leben, wahlberechtigt sind aber nicht wählen. Hinzu kommt, dass führende Oppo-sitionsparteien die Wahl boykottieren. Scheitert sie, muss die Wahl wiederholt werden, ist sie gültig, dürfte es in zwei Wochen zu einer Stichwahl kommen. Der aussichts-reichste Kandidat, Dragoljub Michunovic, warb daher vor allem um hohe Wahlbetei-ligung. Michunovic wird von der Regierung unterstützt und liegt in Umfragen klar vor den fünf anderen Kandidaten. Die Wahllokale schließen um 20 Uhr. Erste Ergebnisse werden für den späten Abend erwartet.