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Neues zum Djindjic-Attentat

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Berichte Serbien
Zum Attentat auf den serbischen Ministerpräsidenten Zoran Djindjic liegen neue Erkenntnisse vor. Djindjics ehemaliger Leibwächter Milan Verulovic hat nun den Sicherheitschef des Regierungsgebäudes schwer belastet. Der Mann sei über Funk unmittelbar vor Djindjics Ankunft nicht zu erreichen gewesen und dieser Umstand könne das Attentat erleichtert haben. Aus Belgrad Christian Wehrschütz

Die zwei Flügel des Seiteneingangs ins Regierungsgebäude waren üblicherweise geöffnet und durch Keile gesichert, damit Zoran Djindjic das Gebäude rasch betreten konnte. Zu-ständig dafür war Sicherheitschef Milan Koprivica, der in der Regel Djindjic persönlich erwartete. Am Tag des Attentates war beides nicht der Fall. Der Sicherheitschef konnte vom Leibwächter Milan Verulovic vor Djindjics Ankunft über Funk trotz nicht erreicht werden und die Flügeltür war zu. Das sagte Verulovic in einem Interview in Belgrad. Dieser Umstand dürfte Djindjics Weg ins Gebäude zusätzlich verlangsamt haben, zumal der Regierungschef durch eine Verletzung am Fuß behindert war und auf Krücken ging. Die nichtgeöffnete Tür könnte dem Scharfschützen mehr Zeit zum Zielen verschafft haben. Djindjic wurde an der Tür erschossen, sein Leibwächter wurde schwer verletzt. Der Sicherheitschef wurde bereits entlassen, doch stellt sich nun noch dringender die Frage, ob er nur fahrlässig oder gar vorsätzlich gehandelt hat.

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