Steirer in Serbien
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Berichte Serbien
Glück im Unglück hatte Miroslav Toromanovic aus Graz Anfang Juni beim Unfall in einem Dorf bei Belgrad. Zwar erlitt sein Auto einen Totalschaden, doch Toromanovic und sein serbischer Beifahrer wurden nur leicht verletzt. Nach Angaben von Zeugen bog das Auto vorschriftsmäßig von einer Dorfstraße in eine Einfahrt ein, und wurde dabei von einem Armee-LkW erfasst. Wegen des großen Sachschadens und der beiden Verletzten leitete das Gericht ein Strafverfahren ein und nahm Toromanovic Pass und Führerschein ab, eine Bestätigung dafür erhielt er nicht. Sein Gespräch mit einem Belgrader Richter schildert Toromanovic so:
„Wir könnten das als kürzer machen; zahlen bitte 10.000 Dinar. Ich sagte Nein, und dann es gibt noch eine Möglichkeit: 2500 bis 3000 Euro hohe Kaution zu zahlen. Und dann können Sie das Land verlassen.“
Ob die 10.000 Dinar, etwa 150 Euro, als Strafe oder Angebot zur Bestechung zu werten sind, ist unklar. Das Gericht in Belgrad und das Justizministerium waren zu keiner Stellungnahme bereit. Seit zwei Monaten wohnt Toromanovic nun bei seinem Beifahrer; er wird wohl eine Kaution bezahlen müssen; denn auch die Intervention der österreichischen Botschaft blieb erfolglos und Verfahren können in Serbien bis zu drei Jahre dauern. Kompliziert ist dieser Fall vor allem, weil für die Streitkräfte Militärgerichte zuständig sind; ob sie gegen den LkW-Fahrer eine Untersuchung eingeleitet haben, ließ sich nicht ermitteln.