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Direktgespräche Albanern und Serben in Wien

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Berichte Serbien
Die Verhandlungen zwischen der serbischen Regierung und den Kosovo-Albanern werden in Wien stattfinden. Darauf haben sich die beiden Parteien und die internationale Staatengemeinschaft geeinigt. Beginnen sollen diese ersten direkten Gespräche seit dem Ende des Kosovo-Krieges vor vier Jahren Mitte Oktober. Verhandelt werden soll über konkrete, sogenannte technische Probleme. Aus Belgrad Christian Wehrschütz:

Auch vier Jahre nach dem Ende des Kosovo-Krieges ist es praktisch unmöglich, von Belgrad aus mit der Post direkt einen Brief nach Prishtina, in die Provinzhauptstadt des Kosovo zu schicken. Auch die Stromversorgung des Kosovo und das gemeinsame Strom-netz mit Serbien, sind noch immer in schlechtem Zustand. Ebenso ist es mit einem serbi-schen Mobiltelefon nicht möglich überall in der Provinz zu telefonieren. Hinzu kommen praktische Probleme bei Verkehr und Umweltschutz. Über all diese technischen Fragen sollen nun die Delegationen der serbischen Regierung und der Kosovo-Albaner unter Federführung der UNO in Wien verhandeln. Doch die Verhandlungsdelegationen stehen noch nicht endgültig fest und auch die Themenliste ist noch nicht abgeschlossen .So will Belgrad auch über Flüchtlingsrückkehr und Bewegungsfreiheit für jene Serben sprechen, die im Kosovo geblieben sind und wie in einem Ghetto leben müssen. Klar ist jedenfalls, dass über den künftigen Status des Kosovo, über Autonomie oder Unabhängigkeit, nicht verhandelt wird. Dazu sind weder der Westen noch die Serben bereit und die Kosovo-Albaner mussten daher auf dieses Thema verzichten. Doch darüber hinaus ist noch vieles unklar; somit zählt die Einigung auf Wien als Verhandlungsort zu den bisher konkre-testen Ergebnissen der monatelangen Bemühungen um die ersten Direktverhandlungen zwischen Belgrad und Prishtina seit dem Kriegsende vor vier Jahren. Noch nicht end-gültig sicher ist somit auch, ob die Gespräche wirklich Mitte Oktober beginnen; sicher ist aber, dass sie sehr lange dauern werden.

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