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Berichte Serbien
Der Aufruf zum Generalstreik bisher vor allem in Nord- und Südserbien Beachtung, führte in der Hauptstadt Belgrad aber nur vereinzelt zu Störungen des öffentlichen Lebens. In Nis, Cacak, Pancevo und Uzice waren die Proteste wesentlich massiver. Der Verkehr kam dort praktisch zum Erliegen. Zu Aktionen des zivilen Ungehorsams kam es in weiten Landes-teilen. Auch in Milosevics Heimatstadt Pozarevac versammelten sich tausende Demonstranten. Wegen eines Streiks der
Eisenbahner waren die Verbindungen zwischen Serbien und Montenegro unterbrochen. In Belgrad verzichteten Tausende Demonstranten nach Verhandlungen mit der Polizei auf einen Marsch zur Residenz von Milosevic. Paramilitärische Polizeitruppen griffen aber nicht ein, als die Demonstranten Straßen blockierten. Dafür hat die Belgrader Staatsanwalt-schaft hat die Festnahme von zwei Oppositionellen angeordnet; ihnen wird die Unterstützung der Streikenden in der Kohlenmine Kolubara vorgeworfen. Die serbische Regierung wiederum hat in einer Erklärung wörtlich besondere Maßnahmen gegen die Organi-satoren krimineller Aktionen angekündigt. Der Streikbewegung schließen sich zunehmend auch verschiedene Gewerkschaftsbe-wegungen an. Das Verfassungsgericht soll morgen über eine Beschwerde Opposition gegen die Wahlergebnisse beraten. Dies ist der letzte rechtliche Schritt, der der Opposition bleibt.
Für Donnerstag hat
die Opposition zu einer weiteren Großdemonstration in Belgrad
aufgerufen.